Endodontologie

Unter Endodontologie versteht man die Lehre von dem Inneren des Zahnes, seinem Weichgewebe (Pulpa "Zahnmark") und der Hartsubstanz, die es wie eine Höhle um-schließt.
Die Behandlung dieser extrem kleinen und schwer zugänglichen Strukturen gehört zu den schwierigsten Gebieten unseres Faches.


Entzündung der Zahnwurzel
Jeder Zahn hat mindestens einen Kanal, Seitenzähne meistens 3 oder mehr Kanäle die mit Gewebe (Zahnmark) gefüllt sind, welches den Zahnnerv und feinste Blutgefäße zur Ernährung des Zahnes beinhaltet; der notwendige Stoffwechsel erfolgt über eine Öffnung an der Wurzelsspitze welche die Verbindung des lebenden Zahnmarks mit dem Körper herstellt. Dringen Bakterien in dieses Gewebe ein - meistens bedingt durch tiefe Karies deren Keime für die Zerstörung der Zahnsubstanz verantwortlich sind - entsteht eine Entzündung. Die Gefäße dehnen sich aus und drücken infolge des fehlenden Platzes auf den Zahnnerv. Dadurch können heftige Schmerzen entstehen. Unbehandelt kann die Entzündung über den Kieferknochen bis ins Weichgewebe wandern (innerhalb weniger Stunden bis zu ein paar Tagen) und dort eine typische “dicke Backe“ (Abszess) hervorrufen.
Im schlimmsten Fall können die Bakterien oder ihre Abbauprodukte (Toxine) ihren Weg in andere Organe finden und dort schwere Erkrankungen auslösen (Herdlehre).

Wurzelbehandlung
Eine exakte Längenbestimmung der Wurzelkanäle, die vollständig Entfernung des erkrankten Gewebes, die Reinigung und Desinfektion des “Innenlebens“ und der dichte Verschluss des Wurzelinneren mittels adäquatem Fülmaterial bis zur Wurzelsspitze sind die wesentlichen Behandlungsschritte einer
Wurzelbehandlung.
Unter Zuhilfenahme modernster Techniken und Apparate sowie Anästhesiemethoden zur Schmerzausschaltung sind wir heute in der Lage viele erkrankte, natürliche Zähne dauerhaft zu erhalten und damit aufwendige Zahnersatztherapien zu vermeiden.