Parodontologie

Zahnfleischerkrankungen sind neben Karies eine der beiden großen “Volkskrankheiten“ im Mundraum.
Seit 1982 stellt die Parodontaltherapie einen wesentlichen Schwerpunkt meiner Be-handlungsstrategie dar.
Meine
parodontologische Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Paro-dontologie (DGP) erfolgte im Jahr 2002.

Parodontitis
Bei der Parodontitis (im Volksmund auch Parodontose) handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit des Zahnhalteapparates. Ihr Verlauf ist meistens schleichend, weil sie überwiegend schmerzfrei und oft bis ins Spätstadium hinein unbemerkt, ohne auffällige Anzeichen verlaufen kann. Unbehandelt ist sie bei Erwachsenen die häufigste Ursache von Zahnverlust.
Darüberhinaus belegen neue Untersuchungen, dass unbehandelte Parodontitis das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen und die Diabetes verschlimmern kann; auch gibt es Hinweise auf Zusammenhänge der Parodontites mit Frühgeburten und geringem Geburtsgewicht bei Neugeborenen.

Ursachen und Risikofaktoren
Die Erkrankungen des parodontalen Halteapparates des Zahnes (Parodontium) wird von Bakterien verursacht. Im Mundraum leben mehr als 300 verschiedene Bakterien. Während die meisten davon harmlos sind, können einige aggressiv das Zahnfleisch angreifen. Infolge erschwerter oder unzureichender Mundhygiene treten diese Bakterien in den vorhandenen Belägen vermehrt auf. Aus dem entstehenden Biofilm entwickelt sich je nach individueller immunologischer Abwehrlage des Körpers Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und im weiteren Verlauf Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates). Der Schweregrad und der Verlauf der Erkrankung werden durch zahlreiche zusätzliche Risikofaktoren beeinflusst :

  • Rauchen (mehrfach erhöhtes Risiko)
  • Hormonveränderungen (Schwangerschaft, Pubertät)
  • Stresshormone
  • Diabetes (mehrfach erhöhtes Risiko und häufig aggressiverer Verlauf)
  • Immunerkrankungen
  • Medikamente (z.B. BetaBlocker, Antiepileptika, Hormonpräparate)
  • Alkoholmissbrauch
  • Genetische Faktoren

Krankheitsverlauf und Erkennungsmerkmale
Während das gesunde Zahnfleisch eine blassrosa Farbe hat und fest am belagsfreien Zahn anliegt, zeigt sich bei der Gingivitis (Zahnfleischentzündung) eine Rötung und Schwellung des durch die vorhandenen Beläge entzündeten Zahnfleisches. Es bilden sich Zahnfleischtaschen, was häufig zum Zahnfleischbluten zu Mundgeruchsbildung führt. Unbehandelt bilden sich mit fortschreitender Entzündung stets tiefer werdende Taschen und die aggressiven Bakterien wandern in die Tiefe.
Im weiteren Verlauf der
Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) wird dann das Zahnhaltegewebe und der Knochen zerstört, das Zahnfleisch kann sich zurückziehen und die Zähne erscheinen länger. Es kommt zu Zahnlockerungen, Zahnwanderungen, Veränderung der Zahnstellung und letztendlich zum Verlust der Zähne.

     
 Quelle: Zahnheilkunde plus

  • Gesundes Zahnfleisch
  • Leichte Zahnfleischentzündung durch Plaqueanlagerungen
  • Harte Zahnbeläge gehen bis unter das Zahnfleisch
  • In tiefen Taschen bilden sich harte Konkremente


         
1
Gingivitis
2
Parodontitis
3
fortgeschrittene Parodontitis


gesundes Zahnfleisch


Parodontaltherapie
Nach eingehender klinischer und röntgenologischer Befunderhebung erfolgt bei der Diagnose 'Parodontitis' zuerst eine

Initialbehandlung
Diese umfasst im Rahmen mehrerer Sitzungen die Beseitigung der verursachenden bakteriellen Plaque, die sich auf der Zahn-und Wurzeloberfläche und in der Zahn-fleischtasche befindet sowie die Aufklärung und Instruktion über die notwendigen Mundhygienemaßnahmen die erforderlich sind um eine optimale Pflege zu gewährleisten. Eine Beratung bezüglich gesunder Ernährung und zur Vermeidung mitverursachender Risikofaktoren sind Bestandteil dieser Therapiephase.

Die Mitarbeit des Patienten ist der Schlüssel zum Erfolg der Parodontaltherapie.

Leichtere Fälle heilen oft schon nach Abschluss der Initialphase aus, bei fortgeschrittenen Fällen folgt dann die weitergehende

Parodontalchirurgische Therapie
Hierbei werden unter örtlicher Anästhesie - schmerzfrei - je nach vorliegendem Krankheits-bild unterschiedliche, befundbezogene, therapeutische Maßnahmen durchgeführt, um die in der Tiefe vorhandenen Ablagerungen von der Wurzeloberfläche zu entfernen und diese Oberfläche zu glätten, das entzündliche Gewebe aus der Tiefe der Zahnfleischtaschen heraus zu kürettieren und das Wiederanheilen des Zahnfleisches an die Zähne zu ge-währleisten.
Bei aggressiven Verlaufsformen können wir darüberhinaus durch hochsensitive DNA-Tests die verursachenden Bakterien bestimmen und sind damit in der Lage durch gezielte Antibiotika-Begleitbehandlungen die Therapie zu ergänzen.

Bei größerem Knochenverlust haben wir heute durch augmentative Maßnahmen (Einlagerung von Knochenmaterialen oder wachstumsfördernde Substanzen) in einigen
Fällen die Möglichkeit, die entstandenen Defekte teilweise zu regenerieren.

Nach Abschluss dieser Behandlungsphase folgt die ganz entscheidende Zeit der

Erhaltungstherapie
Diese beinhaltet die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, kontinuierliche Anwendung der optimalen häuslichen Mundhygienemaßnahmen und die halbjährliche professionelle Zahnreinigung durch die Dentalhygienikerin/ZMF in der Praxis.

Gepflegte schöne Zähne und intakte Zahnfleischverhältnisse symbolisieren
Gesundheit und Wohlbefinden.


Ein schönes Lächeln weckt Sympathie!